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Vorab: Ich nehme kein Geld, werde Sie aber auch nicht selbst heilen. Ich beschränke mich hier auf Hinweise auf ein wirksames Vorgehen, um die seelischen Folgen des Erleiden von Gewalt (Trauma) zu überwinden. Vielleicht wollen Sie ja, dass es Ihnen oder ihren Angehörigen besser geht; viel besser? Dann könnte ich Ihnen so zu sagen auf die Sprünge helfen: Was habe ich (auch Opfer) schon erreicht? Was kann ich als Erfahrung vorweisen? Es ging alles überraschend rasch. Ich hatte es zwar für möglich gehalten, dass ich meine Nase frei bekomme, und dass meine Augen besser würden, war dann aber doch baff, wie viel Erfolg ich hatte. Sie sehen ja schon, dass ich diese überraschenden Erkenntnise inzwischen für alle Folgen von Traumata für gültig halte. Ich habe guten Grund dafür. Ich selbst wurde 1993 von Idioten unter politischen Vorwänden so schwer verletzt, dass ich fünf Wochen lang im Koma lag und künstlich beatmet, und erheblich länger künstlich ernährt werden musste. Sicher gehen kann ich bis heute nicht. Jetzt fühle mich unvergleichlich viel besser und zuversichtlicher, als viele Jahre lang. Weil ich angefangen hatte, meinen Zustand als Ergebnisse meines Umgangs mit meinen Emotionen zu begreifen; für meine Emotionen besser zu sorgen, und auch mein gewohntes physisches Vorgehen zu ändern - mich sozusagen "aggressiv selbst wahr zu nehmen". Mehrere Krankengymnastinnen bestätigten mir, dass ich nun freier atme, sicherer gehe, und mein Gleichgewischt besser halte. Ein Optiker maß meine Augen aus und fand heraus, dass ich nun mit einer schwächeren Brille mehr sehe, als zuvor mit meiner stärkeren. Wenigstens kurz möchte ich auch hier darauf hin weisen, dass ich diese Erfolge trotz einer auch physischen (in meinem Falle recht heftigen Hirn-)Verletzung erzielt habe. Natürlich ist es anstrengend, die Folgen durch persönliche, möglichst optimale Selbstorganisation zu minimieren.
Kurzer Überblick des Weges zur Besserung: Um zu sortieren, mag das Wort Trauma nützlich sein. Um die Folgen zu heilen, ist es richtig und sinnvoll, daran zu denken, dass es sich um die Notlösung einer kindlichen Persönlichkeit handelt. Ich sage hier nicht Kind, heilte ich doch auch Leiden, die ich mir zu gezogen oder drastisch verschlimmert hatte, als ich als Erwachsener fast um gebracht worden war. In so einer Situation kommen recht archaische Elemente unserer Persölichkeit ins Spiel; ihnen komme ich mit dem TA-Ausdruck Kind-Ich wohl recht nahe. Anstatt jetzt körperliche Übungen an zu bieten, möchte ich hier gleich etwas Grundsätzliches sagen: Werten Sie dieses Kind-Ich, seinen verkrampften Körper und sein, gelinde gesagt, unproduktives Vorgehen nie ab - es tut sein Bestes getan, und versucht, Sie vor neueen Problemen zu bewahren. Vor allem aber kommen Sie nur wirklich voran, wenn Sie ihr inneres Kind als Verbündeten gewinnen. Und nur dieser Teil von Ihnen kann sich freuen oder lieben. Schon auf der anderen Seite hatte ich an gedeutet, dass kein Kind-Ich hinnehmen würde, dass man ihm seine Notlösungen einfach weg nähme. Es muss einfach die Erfahrung machen, dass es ohne seine Notnägel - Psychologen sprechen eher von Abwehr - besser gehen würde. Das heißt: Der oder die Betroffene muss erleben, dass es nicht länger auf diese Panik und oft auch Wut an gewiesen ist. Ich spreche von Verhalten, weil es ein Verhalten ist, mit unproduktiven Emotionen zu reagieren Ich will es wieder kurz machen. Entscheidend ist, dass es hier nicht nur um rationale Argumente, sondern vor allem um eine auch emotionale Erfahrung geht. Der / die Betroffene muss erfahren, dass er / sie seine Emotionen und ihren Ausdruck nicht länger unterdrücken muss, und trotzdem nicht alleine da steht. Und dies erfordert zum Glück keinerlei Gewaltausübung gegen andere Personen (oder sich selbst). Erst mit dieser Erfahrung zeigen körperliche Änderungsversuche drastische Resultate. Ich berichte hier auch nichts Revolutionäres, wenn man nicht über 40 Jahre alte Erkenntnisse immer noch als revolutionär bezeichnen will. Um es kurz zu machen: Es geht um die Erfahrungen mit Nähe nach Dan Casriel, oft kurz als Bonding bezeichenet. Ich kenne nichts Besseres, um zu sinnvolleren Reaktionen zu kommen, grade unter Berücksichtigung unserer Emotionen und des Umgangs mit ihnen:
In diesem Zusammenhang sollten wir uns darüber klar werden, was ich meine, wenn ich von Bonding nach dem amerikanischen Psychotheraeuten Dan Casriel rede. Ich erinnere mich gut, wie ich damals dachte: Mag ja gut sein, dieser Psychokram, für diese armen Kranken. Aber für mich? Was waren meine Ansprüche ans Leben niedrig damals. Ich war es gewohnt, dass bei mir Liebe niemals richtig ankam, dass ich als hervorragender Gitarrist nur als Musiker etwas Erfolg hatte, mit wenig Geld auskommen musste; und die Frauen standen natürlich auch nur anderswo Schlange. Inwischen bekomme ich schon viel mehr vom Leben, habe drei Kinder, wurde Geschäftsführer, habe genügend Geld, und weiß: So viele Jahre hätte ich so viel mehr haben können; Liebe, Erfolg, Glück ... Ich habe viel gelernt, und meine Seele dabei behalten; wenn überhaupt, habe ich sie gewonnen. Denn: Auch wenn unsere Eltern und der Rest unserer Familie beträchtlich dazu beigetragen hat, unter welchen Macken wir von Kindesbeinen an leiden, sind wir doch dafür verantwortlich, ob sich da was ändert oder nicht. Keine Angst; ich habe auch erst mit 29 Jahren erfahren, was ich da sinnvollerweise anstelle - aber das ist auch noch mit 55 möglich. Nur muss man eben gewillt sein, seine Möglichkeiten auch zu nutzen. Es geht um die Chance, wieder Zugang zu uns selbst, insbesondere unserer Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle wahrzunehmen und auch nach ihnen zu handeln zu erlangen. Wir alle sind da von Natur aus viel reicher beschenkt, als wir zu ahnen wagen. Und unsere Gefühle, oder präziser gesagt: unsere Emotionen wären uns nicht angeboren, wenn sie nicht eine sehr nützliche Funktion hätten - grade als Kleinkinder legen sie uns ein sinnvolles Verhalten nahe. Nun sind Kleinkinder auf Leben oder Tod auf ihre Familie, ihre Liebe und Fürsorge angewiesen - sie wissen nichts von Kinderheimen und anderen nützlichen Einrichtungen. Und ohne es selbst bewußt wahrzunehmen, tun sie fast alles, um sie Situationen, in der sie diese lebenswichtige Liebe ihrer Eltern zu verlieren fürchten, zu vermeiden (ich habe auch Kinder, mehr zum Problem unten). Da das Verhalten von Kindern noch eng an ihre Gefühle gekoppelt ist UND sie noch nicht unabhängig von ihren Gefühlen handeln können, können sie sie vermeintlich selbst gefährdendes Verhalten nur vermeiden, indem sie ihre Gefühle und den damit verbundenen Teil ihrer Wahrnehmung verdrängen. Sie verdrängen also einen Teil von ihnen selbst, und mit Wut, Angst und Schmerz auch einen Teil ihrer Freude. Dies aber schränkt auch uns als Erwachsenen sinnvolles Handeln ein: Wie sollen wir rational entscheiden, wie wir handeln wollen, wenn wir die Teile von uns, deren Wahrnehmung uns als Kleinkinder in brenzlige Situationen gebracht hat, abgespalten haben? Prinzip jeder Therapie nach Dan Casriel ist das Bonding als Situation, in der sich der / die Lernende (finde ich angemessener, als Patient) als mit seinen / ihren Gefühlen angenommen erlebt und darum den Zugang zu lange blockierten Teilen des Ichs, vor allem Gefühlen, wiedergewinnt. Es geht also um mehr als um Wissen; es geht um das Erleben der Wahrheit und darauf folgend die Änderung eigenen Verhaltens. Bonding / Annahme: Kleinkinder fühlen sich in den Armen ihrer Eltern angenommen. Bonding stellt diese Situation nach; es arbeiten jeweils zwei "Patienten" zusammen. Der / die Therapeut(in) begleitet sie bei den immer wieder anfallenden Neuentscheidungen, oft zum Verhalten in der Außenwelt. Leider wissen oft weder die Kinder, noch die Eltern, die in ihrer Jugend ähnliche Dramen durchgemacht haben, was der andere Teil grade braucht. Nervendes Vehalten ist oft das bekannte Unglück, das nicht soviel Angst macht, wie Neues auszuprobieren. Andere Therapierichtungen sagen oft Richtiges aus, aber ich kenne keine, die hier so gut wirkt, wie Bonding "à la Casriel". Und nach einem Gespräch mit Julia Gordon noch dies: Mir geht es wieder viel besser. Daß ich nicht im Pflegeheim gelandet bin, war ja schon ein paar Jahre klar, aber jetzt kann ich wieder gut singen und Gitarre spielen (auch wenn ich noch rumhumple). Warum ich etwas zu diesem Thema aussagen kann: Ich konnte Bonding doppelt nutzen, erst um von meinem in der Kindheit falsch eingeübten Verhalten loszukommen, und dann, um nach einer lebensgefährlichen Verletzung (fünf Wochen Koma) durch Politische Gewalttäter wieder ins Leben zurückzufinden. Mehr hierzu hier. Viel praktische Erfahrung mit Bonding (oder New Identity Process) konnte ich im Zentrum im Kraichgau machen, dessen Betreiber ich seit 1975 kenne und sehr schätze. Nachdem ich mich über Monate hindurch wieder und wieder zurückgehalten habe, hier noch ein paar - hoffentlich hilfreiche - Ausagen zu den hier liegenden Möglichkeiten; es ist absurd, wie ein großer Teil unserer Heilberufe das hier liegende Potential ausblendet. Aber erst einmal: Was ist es nicht? Was können Sie nicht erwarten? Bonding oder "New Identity Process": Nichts gegen unsere Gefühle; denn grade, wenn wir als Erwachsene sinnvollerweise auf der Grundlage unserer Einsicht handeln wollen, gehört ihre Wahrnehmung dazu. Nur mit den begrenzten Möglichkeiten eines Kindes und abhängig von auch nicht perfekten Eltern war ihre Verdrängung sinnvoll - aber wollen Sie den hohen, auch somatischen Preis hierfür bis ans Ende ihrer Tage weiterzahlen? Machen ruhig auch Sie die Erfahrung, wie sehr Sie geschätzt werden, wenn Sie endlich wieder als ganzer Mensch auftreten! Natürlich sind dies persönliche Aussagen. Ich war in meinem Leben gewiß nicht ohne Erfolge, aber je mehr ich die Realität an mich herangelassen habe, umso mehr wurde mir klar, wie viele Erfolge ich habe sausen lassen - zum Teil sehr süße Erfoge, die ich gut hätte brauchen können!
Schon hier können Sie sich über die theoretischen Hintergründe und damit über das Menschenbild informieren, auf dessen Grundlage seit Jahrzehnten so erfogreich gearbeitet wird. Mein Optimismus beruht auf Erfahrung. Unsere Emotionen sind uns entwicklungsgeschichtlich als Steuerungsinstrument für unser Verhalten mitgegeben worden. Das heißt, wir Menschen haben außerdem noch eine mehr oder weniger große Portion Verstand. Das entwertet die Emotionen aber keineswegs und nicht einmal als Steuerungselement; grade im Umgang mit anderen Menschen. Denken wir nur an Freude, Angst, und Liebe. Was wäre ein Leben ohne sie? Ich möchte damit keineswegs den Wert unseres Verstandes abstreiten; daß heißt Handeln auf der Grundlage von Einsicht und Erfahrung. Dazu rechne ich nicht neurotisches Verhalten, bei dem auch bei älteren Menschen das "innere Kleinkind" die Macht übernimmt. Warum dies zu oft so ist und was sich hierbei abspielt, darauf möchte ich jetzt noch etwas genauer eingehen. Neugeborene können mangels Erfahrung eh nur auf der Grundlage von Gefühlen handeln. Als Kleinkinder sind sie auf Leben oder Tod von ihren Eltern abhängig. Darum werden Sie nötigenfalls, d. h. wenn sie als unerfahrene Wesen Angst vor Liebesentzug bekommen, nicht nach ihren Emotionen handeln. Dies können sie nur, wenn sie diese "verdrängen". In klassischer Terminologie heißt dies "Neurose". Homo Sapiens ist ein Gruppenwesen, daß heißt wir sind in der Familie, aber auch darüber hinaus auf ausreichenden Kontakt mit unseren Mitmenschen angewiesen. Rational ist anzuerkennen, daß wir und unsere Mitmenschen ein Bedürfnis nach auch gefühltem Kontakt miteinander haben. Das geht nicht, wenn wir Emotionen verdrängen. Damit ist unser Ziel, als vollständige, erwachsene Personen zu entscheiden, wie wir handeln wollen. Dies geschieht um so rationaler, je mehr wir von der Welt wahrnehmen - und dazu gehören auch unsere Emotionen. Bevor unser "inneres Kleinkind", das diese immer hat wegschieben müssen, seine "Macht" abgibt, muß es erfahren, dass es auch mit seinen Gefühlen angenommen ist. Angenommen? Weit mehr als das - wir sind willkommen. Und um genau diese Erfahrung geht es beim Bonding. Mit anderen Worten und etwas mehr Theorie - bei den jetzt anfallenden Veränderungen kann ein klareres Wissen sehr nützlich werden. Ich weise hier auf einige wissenschaftliche Erkenntnisse und langjährige therapeutische Erfahrungen hin, die meiner Überzeugung nach bisher zu wenig beachtet wurden. Auch aufgrund meiner Berufserfahrung als Redakteur hoffe ich, so zu einer besseren Behandlung von Patienten mit psychosomatischen Leiden bei zu tragen. Sie werden verstehen können, dass mir nach meinen eigenen Erlebnissen die Leiden von Patienten, die nach ihrer frühen Kindheit traumatisiert wurden, besonders nahe gehen. |